Aktuelles zur Fernwärme Amerang
Die Fernwärme kommt!

Die Fernwärme Amerang GmbH, ein gemeinsames Unternehmen der Gemeinde Amerang und der Genossenschaft EGIS eG, bringt die regionale Wärmewende auf den Weg. Über 130 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten am 7. April 2025 der Einladung zur öffentlichen Informationsveranstaltung in die Gemeindehalle. Im Mittelpunkt stand die bevorstehende Umsetzung der Fernwärmeversorgung in Amerang. In seiner Begrüßung betonte Bürgermeister Konrad Linner die Bedeutung des Projekts für die gesamte Kommune: „Die Fernwärme kommt. Wir haben das Projekt sorgfältig vorbereitet und entschieden: Amerang wird künftig sicher, regional und erneuerbar mit Wärme versorgt werden.“ Die Fernwärme Amerang GmbH – getragen je zur Hälfte von Gemeinde und EGIS eG – übernimmt dabei die Umsetzung vor Ort.
Anhand einer ausführlichen Präsentation erläuterte Matthias Zimmermann, Team-Leiter Fernwärme bei der EGIS eG, das technische Konzept, das Preis- und Fördermodell sowie den geplanten Ausbauverlauf: „Wir starten im Norden und arbeiten uns Schritt für Schritt nach Süden vor. Unser Ziel ist es, langfristig ganz Amerang versorgen zu können – das Leitungsnetz wird entsprechend dimensioniert.“ Voraussetzung dafür sei, dass in allen Gebieten genügend Haushalte Interesse an einem Anschluss bekunden. Wo dies noch nicht der Fall sei, werde der Ausbau zunächst zurückgestellt.
Ein zentrales Thema des Abends waren die Anschlusskosten und Fördermöglichkeiten. Der Vollanschluss an das neue Wärmenetz kann durch die aktuelle Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit bis zu 70 % gefördert werden. Die Fernwärme Amerang GmbH unterstützt dabei auf Wunsch bei der Förderabwicklung und kümmert sich mit regionalen Partnerfirmen um den Austausch alter Heizsysteme inklusive technischer Erneuerung.
Dass viele Haushalte vom neuen Angebot überzeugt sind, zeigte sich bereits in der Akquise-Phase. In vielen Straßen ist die Anschlussquote so hoch, um mit der konkreten Umsetzungsplanung zu beginnen. „Je mehr sich beteiligen, desto umfassender können wir bereits zum Projektbeginn ausbauen“, so Zimmermann.
Der Baustart für Heizhaus und Wärmenetz ist nach Erhalt des Förderbescheids ab ca. Ende 2025 vorgesehen. Die Projektpartner appellieren an alle Bewohnerinnen und Bewohner, bei Interesse frühzeitig in Kontakt zu treten. Weitere Informationen gibt es direkt bei der Fernwärme Amerang GmbH oder über die Website der EGIS.
Über die EGIS eG:
Die EGIS eG ist ein Zusammenschluss vieler Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen. Alle Mitglieder teilen die Überzeugung, dass die Energiewende in Deutschland vor allem in Bürgerhand umgesetzt werden sollte. Gegründet 2013, zählt die EGIS eG mittlerweile mehr als 2.800 Genossenschaftsmitglieder. Die EGIS eG beteiligt sich an Projekten zur Erzeugung Erneuerbarer Energie unter Berücksichtigung einer landschafts- und umweltverträglichen Gestaltung. Bei der EGIS eG steht Nutzen- vor Gewinnmaximierung. Durch die Ansammlung von Genossenschaftskapital kann die EGIS eG größere Investitionen verwirklichen. Über 35 Projekte hat die EGIS eG bisher deutschlandweit umgesetzt. Darunter v.a. viele Photovoltaik-Anlagen. Daneben baut und plant die Energiegenossenschaft Fernwärmenetze und betreibt E-Ladesäulen. Sie hat einen eigenen EGIS-ÖKOSTROM-Tarif. http://www.egis-energie.de/
Die Egis vor Ort


Die Nachfrage an der Fernwärme im Ortsgebiet Amerang ist hoch. Nach den erfolgreichen Informationswochen vor Ort und dem Fernwärme-Frühstück im Rathaus im November 2024 nehmen die Mitarbeitenden der EGIS eG bis einschließlich März 2025 weitere Heizungskeller im Ort auf und erstellen Kosteneinschätzungen. Vom 20. Februar bis 20. März haben Interessierte überdies die Möglichkeit, sich persönlich vor Ort zu informieren oder Fragen zu den versendeten Unterlagen zu stellen: Mitarbeitende der EGIS stehen dazu immer donnerstags von 13 bis 18 Uhr im Rathaus Amerang bereit.
Das Projekt Fernwärme auf der Bürgerversammlung 2024


Im Rahmen der Bürgerversammlung wurde das Fernwärme-Projekt am 25. Oktober in der Gemeindehalle vor 125 Teilnehmenden vorgestellt. Erstmals konnten konkrete Zahlen zur Preisgestaltung genannt werden. Nach den Ausführungen von Bürgermeister Linner und Pascal Lang und der Präsentation eines kurzen Info-Films der Egis eg konnte das Auditorium Fragen stellen. Die Gelegenheit wurde vielfach in Anspruch genommen und viele Fragen noch vor Ort geklärt werden. Schließlich wurde auf die bevorstehenden "Hausbesuche" der Mitarbeiter der Egis eg ab 5. November 2024 verwiesen sowie auf das "Fernwärme-Frühstück" im Rathaus Amerang am Sa., 9. November (9-12 Uhr).
Hotmobil versorgt die ersten Haushalte im Neubaugebiet Kammer

Mit einem provisorischen „Hotmobil“ im Gewerbegebiet „Am Kroit“ erfolgte Ende August der erste Schritt in Richtung Fernwärme für das Neubaugebiet Kammer. Nach der Vorstellung der Machbarkeitsstudie durch die Fernwärme Amerang AG hatte sich der Gemeinderat im Juli geschlossen für die Weiterverfolgung eines Ausbaus des Wärmenetzes bis in den Ort Amerang ausgesprochen. Als möglicher Standort einer Heizzentrale für das Wärmenetz ist ein gemeindliches Grundstück nördlich vom Bauhof im Gespräch. Bis es jedoch soweit ist, liefert das "Hotmobil" die nötige Heizkraft für die ersten Haushalte im Neubaugebiet Kammer.
Vorstellung der Machbarkeitsstudie

Die Gemeinde hat mit ihrem mehrheitlichen Gesellschaftsanteil von 51 Prozent an der Fernwärme Amerang GmbH (FWA) und der Zusammenarbeit mit der EGIS eG die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Bürgerinnen und Bürger darauf vertrauen dürfen, mit einem Anschluss an die Versorgung langfristig eine wirtschaftliche, werthaltige und ökologische Wärmeversorgung ihrer Gebäude sichern zu können.
In der Gemeinderatsitzung vom 17. Juli 2024 hat Pascal Lang, Geschäftsführer der EGIS eG bzw. der FWA, die Machbarkeitsstudie für eine zentrale Wärmeversorgung des gesamten Orts Amerang vorgestellt. Nach Vortrag des Sachverhalts und Beratung hierüber haben die Mitglieder des Gemeinderates einstimmig beschlossen, dass der Ausbau des Wärmenetzes für den Ort Amerang entsprechend weiterverfolgt werden soll.
Der mögliche Standort der Heizzentrale – das im Eigentum der Gemeinde stehende Grundstück Flnr. 398 beim Klärwerk, nördlich des gemeindlichen Bauhofs – wurde hierbei schon mitberücksichtigt. Ein Standort, der sich nach den bekannten Vorgaben insbesondere im Hinblick darauf eignet, weil in der näheren Umgebung keine schutzwürdige Wohnbebauung besteht, auf die im Betrieb der Anlage Rücksicht zu nehmen wäre. Für diesen Standort sprechen neben der Nähe zu den gewerblichen Großabnehmern auch die Lage im Gewerbegebiet eines qualifizierten Bebauungsplans. Positiv in erschließungstechnischer Hinsicht ist, dass mit der Zufahrt über die aktuelle neue Erschließung „Kammerer Feld“ zur Kreisstraße RO 36 eine optimale Anbindung vorliegt.
Die benötigte Wärmeenergie sollen soweit möglich Wärmepumpen bzw. ein Elektrokessel erzeugen, die aus dem geplanten PV-Park Asham oder durch Strombezug vom Spotmarkt gespeist werden. Hackschnitzel sollen nur die Energiebedarfslücke insbesondere bei besonders hohem Heizbedarf im Winter abdecken.
Im Neubaugebiet Kammer, wo ab 1. September 2024 ersten Wohnungen bezugsfertig sind, übernimmt ein provisorisches „Hotmobil“ die Wärmeversorgung, solange bis das Gesamtkonzept steht.
Ergebnisse der Umfrage vom Frühjahr wurden berücksichtigt
Grundlage für die Bemessung des Leitungsnetzes ist das Ergebnis der durch die Gemeinde im Frühjahr 2024 durchgeführten Befragung aller Eigentümer von Gebäuden im Hauptort Amerang. Aus 535 im Ort vorhandenen Gebäuden gingen 208 Rückmeldungen zur aktuellen Heizmethode bei der Fernwärme Amerang GmbH (FWA) ein. In 63 Prozent der Rückmeldungen wurde das Interesse an einem Anschluss kundgetan: Konkret handelt es sich hier um insgesamt 134 Gebäude mit 288 Wohn-/Nutzungseinheiten. Diese weisen, so die Studie, einen Wärmebedarf von ca. 4.000 MWh pro Jahr auf bzw. benötigen eine Heizleistung von 3,3 MW. Hinzu kommt das Baugebiet Kammer (34 Gebäude mit 784 MWh/a und einer Leistung von 564 kW sowie die vorliegenden gewerblichen Anfragen im Gewerbegebiet Am Kroit mit 900 MWh/a bzw. 500 kW Leistung.
Bei einer abschnittsweisen Ausführung des Versorgungsnetzes lässt sich folgende Projektentwicklung absehen: Zu Projektbeginn, ausgehend von 159 Anschlüssen, beläuft sich die Wärmeleistung auf ca. 4.300 kW. Im Endausbau soll in zehn Jahren für 356 Anschlüsse – eine Anschlussquote von 65% -eine Wärmeleistung von ca. 6.400 kW erbracht werden. Der Gleichzeitigkeitsfaktor liegt bei 0,5, d.h. wenn alle Anschlüsse gleichzeitig Bedarf haben, würden 3.200 kW erbracht. Das Wärmenetz umfasst hiernach bei Projektbeginn, d. h. mit dem 1. Bauabschnitt eine Gesamtlänge von ca. 10,4 km bzw. im Endausbau von 13,3 km.
Nach aktuellem Planungsstand erfordert die Umsetzung der dargestellten Anlagen einen Investitionsaufwand von ca. 12 Millionen Euro. Die Finanzierungsplanung sieht eine öffentliche Förderung durch die Bafa in Höhe von knapp 4 Mio. Euro sowie Baukostenzuschüsse in Höhe von ca. 2,9 Mio. Euro. Der verbleibende Betrag von ca. 5,5 Mio. Euro ist aus Eigenmitteln der Gesellschafter und Bankdarlehen zu decken.
Die finanziellen Bedingungen wurden durch die FWA für die Baukostenzuschüsse bereits verbindlich abhängig von der Leistungsstufe festgelegt. Für den Anschluss eines Einfamilienhauses mit einer Anschlussleistung von bis zu 30 kW ist ein Einmalbetrag von 19.635 € (einschl. MwSt.) zu entrichten. In der Regel erhält der Eigentümer hierzu eine staatliche Förderung von mind. 50 Prozent.
Konkrete Informationen auf der Bürgerversammlung am 25.10.24
Die laufenden Entgelte in Form der jährlichen Grundgebühr bzw. des Arbeitspreises je kWh werden in den nächsten Monaten final festgelegt. Aktuell ist hier ein Wert von ca. 600 €/a bzw. 9 ct/kWh mit einer Spanne von ca. 10 Prozent kalkuliert. Die Festlegung der Tarifbedingungen (Preisblatt) soll bis Herbst erfolgen, damit das Projekt in der Bürgerversammlung in Amerang am 25.10.2024 vorgestellt werden und anschließend der Vertrieb starten kann. Letztlich hängt die Entscheidung über die Durchführung der Maßnahme im Hauptort insbesondere davon ab, ob eine ausreichende Anzahl von Eigentümern sich für einen Anschluss ihres Gebäudes am Fernwärmenetz entscheidet.
Fernwärme in Amerang?! Bedarfsermittlung
Als Beitrag zur Energiewende und im Zusammenhang mit der Planung des neuen Ortsteils Kammer, möchte die Gemeinde Amerang ein eigenes Wärmenetz aufbauen. Schon frühzeitig hat sich der Gemeinderat mit der Konzeption einer regenerativen Wärmeerzeugungsanlage für ein Fernwärmenetz Amerang befasst.
Mit einem Fragebogen ermittelte die Gemeinde Anfang des Jahre 2024 den Bedarf von Seiten der Hauseigentümer im Ort. Die Auswertung der Fragebögen übernahm die neu gegründete Fernwärme Amerang GmbH. Der Fragebogen zur Bedarfsermittlung stand ergänzend online über die Website amerang.de zum Abruf bereit.
Abgabefrist war der 25. März 2024.